Begriff[]
„Alle Kommunikation muß voraussetzen, daß die teilnehmenden Personen über ein Gedächtnis verfügen. (...) Man muß annehmen, daß die Beteiligten in ausreichendem Umfange erinnern, was gerade gesagt worden ist, und daß bei Ausfällen ein Hinweis genügt, um eine gemeinsame Basis wiederherzustellen. (...) Wenn und soweit psychische Systeme an Kommunikation teilnehmen, regelt die Kommunikation, was jeweils aus dem Individualgedächtnis aktualisiert werden muß.“[1] z.B. Das Anhören einer Erzählung.
„Das erklärt nicht zuletzt, daß man einen Rücklick auf vergangene Formbildungen, also Gedächtnis braucht, um zu erklären, wie man Medien zu Formen kondensieren kann.“ [2]
Gedächtnisse der Gesellschaft, Wirtschaft, Erziehungssystem, Kunstsystem[]
„Das gesellschaftliche Gedächtnis benutzt Schrift und vergißt die Motive, die zum Aufschreiben geführt hatten. Das Gedächtnis der Wirtschaft benutzt Konten und vergißt, von wem aus welchen Gründen etwas auf diese Konten eingezahlt worden ist. Das Gedächtnis des Erziehungssystems benutzt Zensuren und vergißt die Unsicherheiten, die bei der Festlegung einer Zensur überwunden werden mußten. Das Gedächtnis des Kunstsystems benutzt fertige Kunstwerke und vergißt, was bei deren Herstellung hätte anders gemacht werden können.“[3]
Bildung des Gedächtnisses[]
(Ich bin mir noch nicht sicher, ob wir das so stehen lassen können, aber zum weiterarbeiten ist es vielleicht erstmal funktional. Fargurd 16:43, 25. Mai 2012 (UTC))
"Themen bilden mithin das Gedächtnis des Systems. Die Gedächtnis-'funktion bezieht sich, auch das ist eine Konsequenz der These operativer Geschlossenheit, nie auf Tatsachen der Außenwelt (obwohl es dem System so erscheinen mag), sondern immer nur auf eigene Zustände des Systems. Ein System kann sich, mit anderen Worten, nur an sich selber erinnern."[4]
Quelle[]
- ↑ Luhmann, Niklas: Das Erziehungssystem der Gesellschaft. 1.Aufl., Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-518-29193-9, S.34
- ↑ Ebd., S.83
- ↑ Ebd., S.35
- ↑ Luhmann, Niklas: Organisation und Entscheidung 1.Aufl., Westdeutscher Verlag, 2000, ISBN 3-531-13451-5, S.60